#ZusammenDieWeltRetten: Unser Interview mit Anke

#ZusammenDieWeltRetten mit Anke

Unter #ZusammenDieWeltRetten befragen wir verschiedene Menschen zum Thema Nachhaltigkeit, sammeln Tipps und Tricks und teilen unsere eigenen Freuden und Herausforderungen bei unserer Mission, nachhaltiger zu handeln.

Wir wollen euch damit zu etwas mehr Nachhaltigkeit im Alltag motivieren und zeigen, dass und wie jede*r etwas für den Umweltschutz tun kann.


Müllvermeidung: Motivation, Tipps und Herausforderungen

Wir freuen uns, dass Anke sich Zeit für unsere 13 Fragen genommen hat. Sie verrät uns unter anderem ihre Motivation, teilt hilfreiche Tipps und erzählt uns von ihren aktuellen Herausforderungen.

Manche von euch kennen sie vielleicht schon von Instagram als @wasteless_hero. Dort postet sie regelmäßig hilfreiche Tipps für die Müllvermeidung im Alltag.

So zeigt sie in ihren Posts beispielsweise Bereiche auf, in denen man konventionelle Produkte durch nachhaltige Alternativen ersetzen kann.


1) Was war ausschlaggebend für dein Umdenken? Wann und wie hast du das Bewusstsein für nachhaltiges Handeln für dich entdeckt?

Anke:

2014 habe ich mir die URL www.ohne-plastik.com gesichert. Zuvor hatte ich etwas über die Familie Krautwaschel gelesen: Eine Familie, die Plastik vermindern wollte. Das war das erste Mal, dass ich darüber nachgedacht habe, warum ich in meinem Leben überhaupt Plastik habe und ob ich das wirklich brauche.

Ich war auch echt schon immer zu faul jede Woche den riesigen Müllsack aus der Halterung raus zu stemmen.

Zum anderen habe ich neben dem ganzen Müll, den ich im Urlaub am Strand liegen sah, auch mal von der Müllinsel gehört. Diese eine „liegt“ im Pazifik.

Und so habe ich damit begonnen zu hinterfragen, warum ich Plastik nutze, so viel Kosmetik, nicht koche und so weiter.


2) Was ist deine größte Motivation nachhaltig zu Handeln?

Anke:

Naja, das ist ganz einfach und teilweise auch sehr egoistisch, denn ich will gern saubere Luft zum Atmen haben und nicht im Müll leben.

Andererseits möchte ich auch keinem anderen Lebewesen zumuten, dass es in meinem Müll lebt oder unter schlechten Bedingungen arbeitet / lebt, nur weil ich mir ein bestimmtes Produkt kaufen möchte.


3) Was sind deine 3 einfachsten Tipps für Einsteiger*innen?

Anke:

  1. Schaut euch an, wo ihr Plastik einsparen könnt. Vielleicht einfach mal im Bad die Flüssigseife durch feste Seife ersetzen oder Deo selber machen.
  2. Bevor ihr etwas Neues kauft, wartet noch 2-3 Tage ab und fragt euch, ob ihr das wirklich braucht.
  3. Bevor ihr kaputte Dinge wegwerft, schaut ob ihr die reparieren lassen könnt. Das ist oft sogar viel günstiger.

Teile die Tipps mit deinen Freundinnen und Freunden!


4) Was sind deine 3 Tipps, die ungewöhnlich bzw. relativ unbekannt sind?

Anke:

  1. Eröffne ein Konto bei einer nachhaltigen Bank. Mir war bis vor 2 Jahren gar nicht bewusst, dass es sogar nachhaltige Banken gibt, die das Geld in sinnvollere Projekte investieren als viele andere Banken. 
  2. Überdenke deine Art Geschenke zu machen. Vielleicht spendest du einfach mal in dem Namen derjenigen/desjenigen der Geburtstag hat etwas an eine gemeinnützige Organisation oder pflanzt einen Baum.
  3. Nutze waschbare Produkte anstatt Wegwerf-Produkte. Zum Beispiel waschbare Slipeinlagen.

5) Was bedeutet Nachhaltigkeit bei Lebensmitteln und der Ernährung?

Anke:

Für uns als Familie bedeutet es, dass wir uns größtenteils von Bio-Lebensmitteln ernähren.

Gemüse und Obst kaufen wir auf dem Wochenmarkt ein, mit eigenen Beuteln, und sparen so jede Menge Verpackung.

Zudem achten wir bei Gemüse und Obst darauf, dass wir möglichst saisonal und regional essen. Der Bauer, bei dem wir unsere Sachen kaufen, baut viel selbst an und lagert auch ein. Er ist nur 30 km von Köln entfernt. So hat unser Gemüse & Obst einen kurzen Transportweg, was weniger CO2 verbaucht.

Zusätzlich retten wir oft Lebensmittel. Das heißt wir sorgen dafür, dass im Supermarkt und beim Bäcker weniger weggeworfen wird. In Deutschland werden jährlich Millionen Tonnen von bereits produzierten Lebensmittel weggeworfen die größtenteils problemlos noch gegessen werden können.


6) Wie gehst du mit defekten Geräten um?

Anke:

Vor 2 Monaten ist unser Herd kaputt gegangen, vorgestern unsere 15 Jahre alte Mikrowelle und mein Handy hat einen riesen Riss auf dem Display.

Den Herd lassen wir reparieren. Die Mikrowelle werden wir entsorgen lassen, da ist keine Reparatur mehr möglich. Und das Handy... dafür suche ich noch eine geeignete Möglichkeit.

Ich lasse lieber Geräte reparieren, wenn möglich, anstatt sie direkt durch Neue zu ersetzen. Denn neue Geräte müssen erst wieder produziert werden, versandt werden und meistens fällt dabei auch noch eine Menge Verpackungsmüll an.


7) Ist eine nachhaltige Lebensweise kosten- und zeitintensiver?

Anke:

Zu Beginn ist es auf jeden Fall zeitintensiver. Das liegt nur daran, dass ich vieles neu gelernt habe und mich sehr viel informiert habe. Zum Beispiel darüber, wie man Waschmittel selbst macht, warum Bio besser ist als konventionell.

Seitdem wir zerowaste, plastikfrei und nachhaltig leben sparen wir im Alltag nun deutlich Zeit ein. Da viele Dinge auch einfach weggefallen sind, wie 2 mal täglich Haarewaschen, Online Shopping ;).

Zu Beginn scheint es auch kostenintensiver, allerdings spart man hier auch nach hinten raus. Zum Beispiel ist es deutlich billiger unseren Ofen reparieren zu lassen, anstatt einen neuen zu kaufen. Da wir generell viel weniger Dinge kaufen und benutzen, spart das ne Menge Geld.


8) Gibt es Dinge, auf die du mittlerweile ganz verzichtest?

Anke:

  • Online Kleider kaufen. Das letzte Mal habe ich vor 2 Jahren Online Klamotten geshoppt.
  • Haarshampoo. Ich wasche mir die Haare mit Roggenmehl.
  • Wegwerf-Produkte aller Art: Papier-Teller, Plastik-Besteck, Wegwerf-Tampons, Papier-Taschentücher...
  • Wir fliegen dieses Jahr nicht, sondern fahren nur mit dem Zug in den Urlaub, da auch das viel nachhaltiger ist und ne Menge CO2 einspart.
    Und das Schöne an dem ist, ich habe nicht das Gefühl, dass ich auf etwas verzichten muss!

9) In welchem Bereich fällt es dir noch schwer, nachhaltig zu handeln? Was ist die nächste Herausforderung, die du gerne angehen würdest?

Anke:

Kuchen und Haare färben.

Ich liebe Kuchen, zum Frühstück, zum Abendbrot egal wann und wie! Wir ernähren uns mittlerweile vegan, außer bei Kuchen. Hört sich verrückt an, fällt mir trotzdem sehr schwer.

Meine Haare färbe ich mir seit ich 16 bin. Das ist eine der wenigen Dinge bei denen noch Plastikmüll anfällt.

Sobald unser Ofen repariert ist, werde ich die beste vegane Kuchen-Bäckerin die es gibt und das mit dem Haarefärben muss ich nochmal überdenken.


10) Was sind deiner Meinung nach die wichtigsten Themen, die politisch (im Hinblick auf Nachhaltigkeit) angegangen werden müssten?

Anke:

Zug fahren müsste deutlich mehr unterstützt werden, damit es attraktiver für die Menschen wird, den Zug zu nutzen, anstatt für 40 € durch ganz Europa zu fliegen.

Der regionale, biologische Anbau von Lebensmitteln sollte mehr gefördert werden und vor allem sollte Klimaschutz an erster Stelle stehen.

Da sind wir ja auf einem guten Weg durch die #fridaysforfuture.


11) Wie reagiert dein Umfeld auf deine nachhaltige Lebensweise?

Anke:

Viele Freunde ziehen nach und das freut mich unfassbar! So sehe ich einfach, dass jede*r die Welt verändern kann, wenn er andere Menschen inspiriert.

Manche reagieren auch mit Unverständnis. Da suche ich dann oft das Gespräch, wenn ich merke, mein Gegenüber ist gerade offen dafür.

Öko sein ist halt geiloni!


12) Hast du Empfehlungen, wie man auch Andere für etwas mehr Nachhaltigkeit motivieren kann?

Anke:

Ja klar. Vor allem vorleben.

Vielleicht mal die eine oder andere Doku empfehlen oder zusammen schauen. Auf Netflix wird ja gerade noch „Unser Planet“ gezeigt. Da sieht man knallhart, was unser Handeln für Auswirkungen hat.

Eine Kleidertauschparty veranstalten ist auch ein guter Ansatzpunkt.

Auch einfach mal offen über Plastikkonsum oder ähnliches sprechen.

Es muss ja nicht jeder gleich Müll sammeln. Es gibt ja sehr viele Punkte wo wir ansetzen können.


13) Welche anderen Blogs, Instagrammer*innen und Seiten sind deine größte Inspiration und haben deiner Meinung nach hilfreiche Tipps?

Anke:

    • @gutmensch_alex sehr breit gefächert, berichtet auch über die politische Seite. Ich kenn ihn auch persönlich und er ist echt cool!
    • @apollolena zeigt mit wunderschönen DIY Videos, wie Wegwerf-Produkte eingespart werden können.
    • @nachhaltigkeit.warum.nicht da erklärt der Name schon worum es geht. Super schöne Tipps mit denen jeder in die Nachhaltigkeit einsteigen kann.

Wir hoffen, dass dir die Tipps und Einblicke in Ankes nachhaltigen Lebensstil ebenso gut gefallen haben wie uns. Falls du weitere Tipps hast, teile diese gerne unter dem Hashtag #ZusammenDieWeltRetten. So können wir alle Tipps sammeln und gemeinsam die Welt ein kleines Stückchen besser machen.

Falls du dich noch weiter informieren willst, empfehlen wir dir unseren Artikel "Umweltprobleme: Ursachen, Lösungen und Folgen".

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