Umweltprobleme: Ursachen, Lösungen und Folgen

Umweltprobleme: Ursachen, Lösungen und Folgen für uns Menschen

Was genau sind Umweltprobleme? Welche Umweltthemen beschäftigen die Welt gerade? Was hat es mit dem Klimawandel, dem Aussterben der Arten und der Stickstoff-Überlastung auf sich? Wie wirkt sich das konkret auf mich aus? All diese Fragen wollen wir dir beantworten und dir außerdem einfache Tipps geben, um der Umwelt zu helfen.

Veröffentlicht am: 24.04.2019, aktualisiert am 14.07.2021. Lesedauer: 7 Minuten.

Umweltprobleme rücken in den letzten Jahren immer stärker in die öffentliche Aufmerksamkeit. Verschiedene Bewegungen wie Zero Waste oder die Streiks von “Fridays for Future” gewinnen immer mehr Anhänger*innen, und auch in der Politik stehen umweltbezogene Themen zunehmend auf der Tagesordnung. In diesem Artikel wollen wir dir erzählen, was Umweltprobleme eigentlich sind und wie sie entstehen bzw. entstanden sind.

Außerdem wollen wir auf drei aktuelle globale Umweltprobleme eingehen: Den Klimawandel, den Verlust der Artenvielfalt und den Stickstoffkreislauf.

Zu diesen Themen wollen wir euch außerdem einige einfache Tipps an die Hand geben, wie ihr der Umwelt helfen könnt.

Zuletzt wollen wir euch zeigen, dass Umweltschutz auch Gesundheitsschutz ist.

Was sind Umweltprobleme genau?

Umweltprobleme sind Veränderungen in der natürlichen Umwelt, die vom Menschen verursacht sind und als negativ bewertet werden.

Meeresspiegelanstieg durch Umweltprobleme

Wie sind die Umweltprobleme eigentlich entstanden?

Die Ursachen von Umweltproblemen lassen sich vor allem auf die Entwicklung der Bevölkerung und Wirtschaft und das Verständnis von Umwelt zurückführen.

Die Bevölkerungsentwicklung:
Mehr Menschen auf der Erde und mehr Menschen in den Städten

Die globale Bevölkerung wächst zunehmend. Im Jahr 2020 bewohnten rund 7,77 Milliarden Menschen die Erde, die Zahl soll allerdings weiter steigen:

Bis zum Jahr 2050 rechnen die Vereinten Nationen mit etwa 9,7 Milliarden Menschen auf dem Globus.

Umweltprobleme durch Urbanisierung

Hinzu kommt eine Verstädterung bzw. Urbanisierung in vielen Ländern: Das Verhältnis zwischen Land- und Stadtbevölkerung verschiebt sich.

Während 1950 nur knapp ein Drittel der Weltbevölkerung in Städten gelebt hatte, ist es inzwischen seit 2007 mehr als die Hälfte.

Die Vereinten Nationen prognostizieren bis 2050 einen Anstieg des Anteils auf zwei Drittel.


Die Ökonomische Entwicklung:
Der Technische Wandel und unser Umgang mit Rohstoffen und Produkten ist umweltbelastend

Viele Umweltprobleme stehen im Zusammenhang mit den wirtschaftlichen Aktivitäten von uns Menschen.

So ist eine Hauptursache für die heutigen Umweltprobleme der Technische Wandel:

Die Industrielle Revolution sorgte für einen rasanten Anstieg von Kohlenstoffemissionen aufgrund der Verbrennung fossiler Rohstoffe. So wird seitdem immer mehr Kohlenstoff in die Atmosphäre freigesetzt, der vorher Millionen von Jahre in der Erde gebunden war.

Doch nicht nur als Brennstoff wurden die neuen Rohstoffe eingesetzt. Technologie und Wissenschaft entwickelten sich immer schneller und brachten bahnbrechende Erfindungen wie z.B. künstliche Düngung in der Landwirtschaft, Automobile und die Chemie- und Pharmaindustrie hervor. Die Weltbevölkerung und die Schadstoffbelastung wurden infolgedessen immer größer.

Umweltprobleme: Industrie

Auch unsere Art zu wirtschaften belastet die Umwelt.

Unser aktuelles Wirtschaftsmodell folgt dem einer Durchflusswirtschaft: Zunächst werden Rohstoffe und Energie aufgewendet, um Produkte herzustellen.
Bei der Produktion und dem Transport entstehen Schadstoffe.
Wenn das Produkt gekauft und genutzt wurde, wird es entsorgt – und das häufig nach nur einer Nutzung.
Sinnvoll wäre es, die Rohstoffe im Kreis zu führen, möglichst viel zu verwerten und zu reparieren, statt das „alte“ Produkt wegzuwerfen und sich direkt ein neues Produkt anzuschaffen.


Das Verständnis von Umwelt:
Die Umwelt kann von allen unbegrenzt genutzt werden – aber wer zahlt die Kosten der Nutzung?

Die Umwelt wird als öffentliches Gut verstanden, also als ein Gut, das jede*r unbegrenzt nutzen kann, so auch die Atmosphäre der Erde.

Diesem Gut wird in der Regel kein konkreter Wert beigemessen, weswegen z.B. für Lärmschäden oder Luftverschmutzung kein Preis gezahlt werden muss.

Darüber hinaus sind Umweltprobleme nicht immer klar auf ein verursachendes Subjekt (z.B. ein Land oder ein Unternehmen) zurückzuführen. Meistens will daher niemand die Kosten tragen, wenn etwa Schadstoffbeseitigung oder Umstrukturierungen notwendig wären.

Was sind aktuelle globale Umweltprobleme und wie kann ich der Umwelt helfen?

Die meisten Umweltprobleme sind nicht klar voneinander zu trennen oder genau auf eine Ursache zurückzuführen – sie sind komplex. Ihre Folgen können sowohl zeitlich als auch räumlich verschoben auftreten.

Im Folgenden möchten wir auf drei der größten globalen Umweltprobleme eingehen.

 

Beispiel für globale Umweltprobleme: Der Klimawandel und Luftverschmutzung

Nicht zuletzt durch die Fridays-For-Future-Bewegung und Greta Thunberg wurde der Klimawandel zu einem der präsentesten Umweltprobleme.

In unserem Artikel “Wie eine 16-Jährige die Welt verändert + 7 Tipps für Klimaschutz” sind wir schon ausführlich auf den Klimawandel und Tipps zum Klimaschutz eingegangen.

Das Problem zusammengefasst:
Die Temperatur in der Atmosphäre steigt immer weiter, wodurch die Erde heißer wird und umgekehrt. Auslöser sind Treibhausgase aus Industrie, Verkehr, Land- und Viehwirtschaft.

Das Klima erwärmt sich durch die Menschheit viel schneller und stärker als von Natur aus.

Umweltproblem Dürre

Dadurch kommt es beispielsweise zu Dürreperioden, dem Schmelzen von Gletschern und dem Anstieg des Meeresspiegels.

Der übermäßige Ausstoß an CO2 verursacht neben dem Klimawandel außerdem Luftverschmutzung, die unsere Gesundheit und die aller anderen Lebewesen des Planeten gefährdet.

Die Luftverschmutzung entsteht durch Reifenabrieb und Abgase von Autos, die Müllverbrennung und Heizungen von Wohnhäusern.

Vor allem in großen Städten kann durch die Luftverschmutzung Smog entstehen. Smog ist Nebel, der u.a. mit Abgasen oder Rauch vermischt ist.

Um weniger zur Luftverschmutzung beizutragen, kannst du öfter das Fahrrad nehmen, oder auf Bus und Zug umsteigen, statt mit dem Auto zu fahren.

Es gibt zahlreiche Ansatzpunkte für den Klimaschutz im Alltag, wie diese 7 in unserem Artikel. Außerdem kannst du mit einem Wechsel auf Ökostrom dein Zuhause frei von fossilen Brennstoffen machen.

Der Umstieg von fossilen Brennstoffen auf erneuerbare Energie gehört auch zu den Forderungen von Fridays For Future: Die Aktivistinnen und Aktivisten fordern 100% erneuerbare Energieversorgung bis 2035.

Umweltproblem Klimawandel: Autos

Beispiel für globale Umweltprobleme: Der Verlust der biologischen Vielfalt und das Artensterben

Umweltproblem Artensterben: Zitat Biene Albert Einstein

Ein großes Umweltproblem ist der Verlust der Artenvielfalt, auch Biodiversität genannt.

Das Artensterben ist u.a. auf den Klimawandel und den global wachsenden Ressourcenverbrauch zurückzuführen; beides hat eine immer größere Beschädigung und Einschränkung der wichtigen Lebensräume zur Folge.

Biologische Vielfalt ist die Basis für eine langfristig gesicherte Existenz des Menschen auf der Erde.

Sie umfasst unter anderem die Vielfalt aller Arten von Tieren, Pflanzen, Pilzen und Mikroorganismen.

Hier ein paar Ideen, wie du zur Erhaltung der Artenvielfalt beitragen kannst:

  • Bäume pflanzen:
    Falls du nicht direkt selbst Bäume pflanzen willst oder kannst, kannst du die Wiederaufforstung durch Projekte wie z.B. Treedom unterstützen:
    Treedom finanziert auf direktem Weg kleine agroforstwirtschaftliche Projekte in verschiedenen Regionen der Welt. Du kannst dort die Patenschaft für einen Baum übernehmen, ihn durch Fotoaufnahmen begleiten und erfassen, wie viel CO2 du damit wieder ins Ökosystem zurückführst. Die Tropenwaldstiftung OroVerde setzt sich für den Erhalt der tropischen Regenwälder ein. Mit eurer Unterstützung haben wir 400 Setzlinge auf Kahlschlagflächen im Regenwald und Agroforstsystemen gepflanzt.
  • Eine Bienenpatenschaft übernehmen:
    Bienen spielen eine Schlüsselrolle in der Biodiversität, weil sie die Mehrzahl aller Wild-, aber auch der für uns lebenswichtigen Nutzpflanzen bestäuben. Auf den Seiten von Mellifera oder Bienenretter kannst du Bienenpatenschaften für dich selbst erwerben oder an andere verschenken.
  • Bienenfreundliche Blumen wie Kamillen, Lavendel oder Koriander aussähen oder auf den Balkon stellen. Das ist übrigens auch für Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohner interessant, da tatsächlich viele Bienen mittlerweile in der Stadt zuhause sind.

Natürlich umfasst die biologische Vielfalt nicht nur Insekten und Pflanzen. Auch viele größere Wildtiere und Fischpopulationen sind vom Aussterben bedroht.

Besonders im Regenwald müssen die Lebensräume der heimischen Tiere oft der Landwirtschaft weichen. Unter anderem für Palmölplantagen werden regelmäßig große Flächen Regenwald gerodet, da die Nachfrage immer weiter steigt.

Der Orang-Utan ist nur ein Beispiel der dadurch vor dem Aussterben bedrohten Tierarten.

Umweltproblem Palmöl: Orang Utan vom Aussterben bedroht

Um dazu nicht weiter beizutragen, kannst du beim Kauf von Lebensmitteln und Kosmetik darauf achten, dass nur zertifiziertes Palmöl verwendet wird, am besten jedoch gar keins.

Weitere Informationen zum Zertifizierungssystem von Palmöl findest du hier.

Die App Codecheck ist nicht nur dabei sehr hilfreich: Mit ihr kannst du Barcodes von Produkten scannen und viele Informationen zu Nachhaltigkeit und Gesundheit erhalten; so auch zu verwendetem Palmöl.

Falls du gerne Fisch isst, kannst du beim Kauf auf Siegel für zertifizierte Fischprodukte achten.


Beispiel für globale Umweltprobleme: Stickstoff – In Maßen unverzichtbar; in zu hohen Mengen schädlich für die Umwelt und uns Menschen

Stickstoff ist ein grundlegender Nährstoff für alle Lebewesen. Wichtig ist aber, dass er in der richtigen Menge eingesetzt wird. Wir Menschen überlasten und stören den natürlichen Stickstoff-Kreislauf in mehreren Bereichen:

Zwar tragen auch Industrie, Verkehr und private Haushalte zu einer Überlastung und Störung des Stickstoff-Kreislaufs bei, in der Landwirtschaft besteht allerdings der größte Handlungsbedarf.

In der Landwirtschaft wird Stickstoffdünger u.a. eingesetzt, um das Pflanzenwachstum anzukurbeln und so die Erträge zu steigern.

Meistens wird aber mehr gedüngt als von den Pflanzen eigentlich benötigt wird, wodurch ein Stickstoffüberschuss im Boden entsteht.

Auch die gewerbliche Tierhaltung trägt zum Stickstoffüberschuss bei.

Doch was genau ist daran so schlimm?
Der Stickstoff gelangt, wenn er nicht von den Pflanzen aufgenommen wird, in Grund- und Oberflächengewässer oder die Luft.

Im Wasser führt er an anderen Stellen zu Ungleichgewichten in der Tier- und Pflanzenwelt, während er in der Luft als Treibhausgas zur Klimaerwärmung beiträgt.

Verbunden ist das am Ende natürlich auch mit negativen Folgen für unsere Gesundheit.

Umweltproblem Düngung Landwirtschaft

Ein Lösungsansatz für dich: Entscheide dich für Produkte aus ökologischem Landbau.

Denn dort wird verantwortungsbewusster gedüngt und auf künstliche Düngemittel verzichtet. So dienen hier zum Beispiel Hülsenfrüchte als Stickstoffquelle, die diesen selbst zuvor schon aus dem Boden bezogen haben.

Verglichen mit konventioneller Bewirtschaftung fördert ökologische Bewirtschaftung eher die biologische Vielfalt, statt sie zu bedrohen.

Die direkten Folgen von Umweltproblemen für uns Menschen

Uns ist wohl bewusst, dass die Veränderungen der Umwelt einige negative Auswirkungen für Tier- und Pflanzenarten haben. Aber was bedeuten diese Probleme für uns Menschen?

Das Abfallproblem belastet nicht nur die Meere und führt dort dazu, dass Plastik von Fischen und Meerestieren aufgenommen wird.

Auch über Luft und Staub gelangt Mikroplastik auf unsere Teller – und das täglich.

Außerdem atmen wir die Plastikteile ein; die Auswirkungen auf die Gesundheit sind zum Großteil noch unklar.

Umweltproblem Plastik

Falls du dich für Abfallvermeidung interessierst, findest du mehr dazu in unserem Interview mit Manuela Gaßner zum Thema Zero Waste.

Außerdem gibt es immer häufiger öffentliche Aufräumaktionen, an denen du teilnehmen und zusammen mit anderen Abfall sammeln und entsorgen kannst.

Darüber hinaus kannst du natürlich auch im Alltag herumliegenden Abfall aufheben und in Mülleimer werfen.

Durch die Störung und Zerstörung der Ökosysteme vernichten wir unsere Lebensgrundlage und gefährden unsere eigene Gesundheit.

Laut WHO (Weltgesundheitsorganisation) sterben pro Jahr 7 Millionen Menschen allein durch die Luftverschmutzung.

Umweltschutz ist also auch Gesundheitsschutz.

Eine Änderung unseres Lebensstils dankt uns also nicht nur die Natur, sondern verbessert auch unsere Lebensqualität.

Das Schöne ist, dass es so viele Ansatzpunkte gibt. Viele Tipps sind einfach zu integrieren.

Zitat Umweltprobleme

Jede kleine Verbesserung zählt. Versuch doch mal, den einen oder anderen Tipp in deinen Alltag zu integrieren. Du wirst sehen, es fühlt sich gut an!

Teile die Tipps gerne auch mit deinen Freundinnen und Freunden. Falls du noch weitere Lösungsansätze hast, schreib sie gerne in die Kommentare!

Außerdem freuen wir uns jederzeit über dein Feedback und Vorschläge für den nächsten Blogartikel.

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2 Kommentare

  1. WoW.!!
    Mit Spannung gelesener Beitrag.
    Mal schauen was es noch auf deiner Webseite zu sehen gibt.

  2. Danke für den umfassenden Artikel. Ich finde gut, dass Du auf mehrere Herausforderungen des Umweltschutzes eingehst und auch erläuterst, dass es Zusammenhänge zwischen den Problemen gibt. Auch die Anregungen, die Du hier gibst, wie man einen Beitrag zum Umweltschutz leisten kannst, gefallen mir. Ich überlege immer, wie man die Leute am einfachsten davon überzeugen kann, sich durch ihr Konsumverhalten für die Umwelt einzusetzen. Meiner Meinung nach lassen sich viele Umweltprobleme auf die exzessive Nutztierhaltung herunterbrechen. Wenn wir weniger tierische Produkte kaufen, würde sich das positiv auf das Tierwohl, Treibhausgase, Artenvielfalt und den Plastikverbrauch auswirken.
    Nochmals besten Dank und viele Grüße
    Simon

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