Die omnipräsente Strahlung die von den Handys ausgeht ist umstritten. In vielen Köpfen der Gesellschaft hält sich die These: Handystrahlung ist schädlich! Kopfschmerzen, Tinnitus, Bluthochdruck und Unfruchtbarkeit sollen Folgen der Strahlung sein. Doch was bedeutet diese Strahlung eigentlich und wie gefährlich ist sie wirklich? Wir haben die Fakten für dich zusammengefasst.
Was sind Handystrahlung & SAR-Wert?
Die Bezeichnung "Handystrahlung" beschreibt die Ausstrahlung hochfrequentierter elektromagnetischer Felder. Es handelt sich um eine Mikrowellenstrahlung und fällt unter den Begriff "Elektrosmog". Diese Mikrowellen gehen von Handys und Handymasten, Smartphones, DECT-Telefonen, WLAN-Geräten, Radio- und TV-Übertragungssystemen und von Mikrowellenöfen aus.
Als Messwert für die Strahlungsintensität eines Mobiltelefones gilt der SAR-Wert (Spezifische Absorptionsrate). Dieser Wert ist für in Deutschland verkaufte Handys mit einer Obergrenze von 2 Watt pro Kilogramm (W/kg) festgesetzt. Das ist die Leistung, die ein Handy während eines Telefonats am Ohr bei maximaler Sendeleistung höchstens in den menschlichen Kopf einstrahlen darf. Dieser Höchstwert wird von der internationalen Kommission zum Schutz vor nicht-ionisierender Strahlung seit 1998 empfohlen, woraufhin sich die deutsche Strahlenschutzkommission und die EU-Kommission anschlossen. Somit sollen gesundheitliche Auswirkungen dieser hochfrequenten Felder ausgeschlossen werden. Außerdem: Alle aktuell erhältlichen Handys und Smartphone liegen unter dem gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwert. In ganz Europa ist dieser Grenzwert ähnlich, in Russland, Belgien und Italien gelten jedoch deutlich niedrigere Grenzwerte.
Ob schädlich oder nicht – das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) untersucht seit 2002 regelmäßig die Strahlung von Handys und Smartphones. Für die neuste Auswertung hat es die aktuellen Modelle verschiedener Anbieter verglichen: Dazu gehören Apple, Blackberry, Google, HTC, Huawei, LG, Motorola, Nokia, One Plus, Samsung, Sony, Xiaomi und ZTE.
Hier eine Übersicht über die Smartphones mit der höchsten Strahlung und die Geräte, die die geringste Strahlung abgeben.
Wir haben bei einigen beliebten Smartphones genauer hingeschaut und für dich einen Überblick der SAR-Werte, kategorisiert in bekannte Hersteller:
Besonders schlecht schneiden Geräte aus China ab: Gleich sechs Smartphones der chinesischen Marke Huawei gelten als Geräte von denen besonders hohe SAR Strahlung zu finden ist. Die höchste Strahlung geht vom Xiaomi Mi A1 aus, dicht gefolgt vom One Plus 5T – beides ebenfalls chinesische Hersteller. Doch auch beliebte Apple-Geräte finden sich im Ranking der Smartphones mit der höchsten Strahlung wieder: Hier liegt das Apple iPhone 8 noch unter dem Grenzwert 2 W/kg, strahlt jedoch vier Mal so stark wie ein Google Pixel.
Hier eine Übersicht mit beliebten Smartphones mit der geringsten Strahlung:
Um den SAR-Wert deines Handys zu erfahren, bietet das Bundesamtes für Strahlenschutz auf deren Website die Möglichkeit den SAR-Wert jedes Handymodells über eine Suchfunktion zu finden!
Wirkt sich die Strahlung negativ auf die Gesundheit aus?
Es gibt viele Theorien über die Gefahr, die von dieser Strahlung ausgeht, doch bisher wurde nichts bestätigt. Experten finden keine kausalen Zusammenhänge zwischen Strahlung und Krankheitssymptomen, weshalb Handystrahlung nach wie vor als ungefährlich gilt. Trotzdem steht die Strahlung unter Verdacht nicht nur Elektrosensibilität auszulösen, sondern krebserregend zu sein, Unfruchtbarkeit bei Männern zu verursachen, Gendefekte und Gehirntumore zu bedingen. Es gibt bisher unzählige Studien die versuchen dies zu belegen bzw. zu widerlegen. Das Problem dabei ist, dass die medizinische Forschung diese Symptome und Krankheiten nicht eindeutig der Ursache "Handystrahlung" zuordnen können und somit ein zweifelloser Beweis für einen Zusammenhang fehlt. Während sich das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) sich gerne auf Studien die vorsichtig Entwarnungen geben, stuft die Weltgesundheitsorganisation(WHO) die Strahlung von hochfrequenten elektromagnetischen Feldern seit 2011 als „möglicherweise krebserregend“ ein.
Fazit: Klar ist hier jedoch nichts. Es ist möglich, dass Handystrahlung langfristig krank macht, dazu fehlen aber eindeutige Ergebnisse von gültigen Langzeitstudien. Dafür müssen wir uns noch etwas gedulden, weshalb wir Nutzern, die auf Nummer sicher gehen wollen, Handys mit niedrigen SAR-Werten empfehlen. Zusätzlich haben wir für dich einfache Tipps für weniger Handystrahlung im Alltag.
Tipps für weniger Strahlungsbelastung durch das Handy
- Bewusster kaufen: Achte beim Kauf deines Handys darauf, dass es einen niedrigen SAR-Wert hat.
- Headset statt direkt am Kopf: Durch das Benutzen eines Headsets vermeidest du die Handystrahlung direkt am Kopf, das gleiche gilt für Freisprechanlagen im Auto. Deshalb lohnt es sich bei langen Telefonaten auf ein Headset zurückzugreifen.
- Text statt Telefonat: Oft lohnt es sich bei kurzen Mitteilungen diese per SMS oder Chat zu übermitteln, denn auch hier wird eine direkte Strahlung am Kopf und somit auf das Gehirn vermieden.
- Weg vom Körper: Trage dein Handy lieber in einer separaten Tasche oder Rucksack und nimm es z.B., wenn du dich an den Schreibtisch setzt aus der Hosentasche.
- Auf Empfang achten: Bei schlechtem Empfang benötigt das Handy mehr Leistung, um zu senden und das bedeutet mehr Strahlung. Deshalb besser nicht bei schlechtem Empfang telefonieren.
- Nachts nicht neben dir: Platziere dein Handy am besten nachts nicht direkt neben dir, sondern etwas entfernt im Raum. Wenn du das Handy auf Flugmodus stellst, verringert das die Strahlung zusätzlich.
- Weg vom Kind: Insbesondere Kinder sollten im Umgang mit Handystrahlung vorsichtig sein, da diese sehr empfindlich dafür sein können. Deshalb sollte bei Kindern der Umgang mit dem Handy so weit es geht einschränkt werden.
- Handy-Diät: Der beste Schutz vor Strahlung ist es natürlich, dein Handy bewusst zu nutzen und tägliche lange Telefonate zu vermeiden.
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