Das Smartphone kindersicher machen – so geht’s!

Für viele Kinder gehört das Smartphone schon mit zum Alltag. Spiele spielen, mit Freunden chatten oder einfach im Internet surfen machen das Handy besonders reizvoll. Eltern jedoch sehen es als Möglichkeit, das Kind immer erreichen zu können, um so sicher zu gehen, dass es dem Kind gut geht.

Doch auf dem Handy lauern auch viele Gefahren, wie Bezahlfallen oder Inhalte mit Gewalt oder Sex. Diese machen das Handy unsicher für den Gebrauch von Kindern und trotzdem will man dem Nachwuchs das Gerät nicht vorenthalten. Allein im Jahr 2014 waren es 1,5 Millionen Kinder in Deutschland die ein Smartphone besitzen, was doppelt so viele waren wie im Jahr zuvor. Mittlerweile befindet sich der Wert weit über den 1,5 Millionen Kindern und die Tendenz ist steigend. Denn neben Kuscheltier und Spielzeugauto liegt jetzt immer öfter auch das Smartphone mit im Kinderzimmer.

Ab wann sind Handys für Kinder sinnvoll?

Kleiner Junge telefoniert mit einem Handy am Ohr

Ob spielen, telefonieren oder über Social Media Plattformen kommunizieren - Handys sind kleine Alleskönner und nicht nur bei Erwachsenen sehr beliebt. Aber ab welchen Alter ist es okay ein Handy zu haben? Diese Frage stellen sich aktuell alle Eltern. Das ausschlaggebendste Argument für Eltern ist dabei die Erreichbarkeit des eigenen Kindes. Sollte das Kind in Not sein oder den Bus verpassen, kann es mich jederzeit erreichen.

Im Grundschulalter benötigen Kinder in der Regel noch kein Smartphone. Für den Fall, dass sie sich bei den Gedanken nicht sicher fühlen gibt es auch "Notfallhandys". Diese Handys haben eine Notfalltaste und eine GPS-Ortung. Da diese Handy nicht ganz so preiswert sind, ist in einem solchen Fall auch ein klassisches Handy ohne Internetzugang zu empfehlen.

Ab der fünften Klasse gehören Handys heutzutage zur Norm. In einem Alter von etwa 11 Jahren sind Kinder auch in der Lage Smartphones verantwortungsbewusst einzusetzen. Eine Idee wäre den Kindern das alte Handy der Eltern zu geben und dieses Kindersicher machen. Damit die Handybenutzung nicht nur aus langweile geschieht, sollten möglichst gleich bei der Erstbenutzung Regeln aufgestellt werden.

Anteil der Jugendlichen in Deutschland, die ein Smartphone besitzen, nach Altersgruppe (2016)

Statistik Kinder mit Smartphone Quelle: statista

Was also tun, um die Kulleraugen vor den ungeeigneten Inhalten zu schützen?

Das Handy mit ein paar Handgriffen vor den Kindern absichern! Und zwar nicht nur vor den Gefahren im Netz sondern auch vor den Bezahlfallen die in den scheinbar harmlosen Kinder-Apps lauern. Viele Entwickler setzen auf sogenannte "Freemium-Apps", welche kostenlos heruntergeladen werden können und zusätzliche Funktionen jedoch Geld kosten und durch wenige Klicks gekauft werden können.

Gibt es besondere Kinderhandys?

Sollte es doch ein Handy für die kleinsten sein, empfehlen wir für Kinder ab 6 Jahren Handys mit sehr geringen Funktionsumfang. So gibt es eine Notfalltaste, bei der automatisch mit einer einprogrammierten Telefonnummer verbunden wird, und eine GPS-Ortung. So können die kleinen Sprösslinge in Notsituationen schnell geortet werden. Außerdem sind diese Handys sehr robust und halten auch kleine Stürze ganz gut aus;)

Gibt es bestimmte Tarife für Kinder?

Für Kinder sind Tarife mit einer Kostenkontrolle geeignet. Auch das aussperren von bestimmten Diensten sollten sich im Idealfall sperren lassen. Mit Hilfe von Prepaid Karten sind auf jeden Fall schon einmal die Kosten gedeckelt und der Nachwuchs kann nicht unkontrolliert Guthaben ausgeben.

Vorteile von Prepaid Karten für Kinder:

  • ▷ Geringe Kosten
  • ▷ Keine Vertragsbindung
  • ▷ Es wird nur das bezahlt, was auch benötigt wird
  • ▷ Kinder lernen sich das Guthaben einzuteilen

Neben der Prepaid Kart gibt es auch spezielle Kinder Handytarife. Bei diesen Tarifen gibt es zum Beispiel die Möglichkeit Sondernummern oder andere Dienste zu sperren. Das Internet kann individuell aktiviert werden. Außerdem gibt es die Möglichkeiten Inhalte, die nicht für Kinder geeignet sind zu deaktivieren. Bei ToggoMobile sind auch eine feste Anzahl an Handyortungen im Tarif inklusive.

Vorteile von Kinderhandy Tarifen

  • ▷ Sperrung von Seiten mit Altersbeschränkung
  • ▷ Anrufe zu Sondernummern können deaktiviert werden
  • ▷ Handyortungen inkl.
  • ▷ Individuelle Aktivierung des Internets

Tipps für ein kindersicheres Smartphone

Zwei Jungs machen ein Selfie mit einem Smartphone

Damit du den kleinen Lieblingen beruhigt ein Smartphone anvertrauen kannst, gibt es einige Vorkehrungen die du vor der Nutzung vornehmen kannst:

iPhone: Gefährliche Apps sperren

  1. Einschränkungen einschalten: Hier wird ein Kindersicherungscode verwendet, diesen findest du auf Einstellungen, Allgemein und Einschränkungen. Tippe auf Einschränkungen aktivieren und gib zweimal einen vierstelligen Kindersicherungscode ein. Dieser wird benötigt und die Kindersicherung wieder zu deaktivieren.
  2. Standard-Apps sperren: Der Zugriff auf vorinstallierte Apps wie Safari, iTunes oder FaceTime können mithilfe eines Schiebereglers geblockt werden. Dabei muss unter Einstellungen der Schieberegler beispielsweise neben iTunes verschoben werden, sodass die grüne Farbe verschwindet. Somit verhinderst du, dass das Kind im iTunes Store nach neuen Spielen sucht. Dieser Vorgang kann auf alle Standard Apple Apps angewendet werden, die dein Kind nicht nutzen soll.
  3. Weitere Apps blockieren: Um heruntergeladene Apps zu blockieren tippst du weiter unten im Bereich "Zulässiger Inhalt" auf Apps. Je nach Alter des Kindes kann hier 4+, 9+, 12+, 17+ ausgewählt werden. Zusätzlich gibt es noch die Option Keine Apps, wodurch nur umblockierte Standard-Apps aufgerufen werden können. Hast du beispielsweise 12+ ausgewählt, tippst du auf den Homebutton und siehst im Bildschirm, dass alle für das Alter ungeeignete Apps verschwunden sind.

Android-Geräte: Zusatz App "Kids Place"

  1. PIN festlegen: Die Gratis-App Kids Place mit Kindersicherung aus dem Google Play Store herunterladen und beim Start auf Akzeptieren tippen. Darauf folgt die Eingabe einer vierstelligen Geheimzahl durch Definieren Sie eine PIN, welche zweimal eingegeben werden muss. Am besten du notierst dir diese PIN, um Sperren später wieder aufheben zu können oder Einstellungen zu ändern. Anschließend tippst du auf Fortsetzen.
  2. Hometaste sperren: Damit der Nachwuchs die Schutzumgebung der App nicht ohne Weiteres verlassen kann, tippen Sie auf Hometaste sperren. Damit gelangen Sie in die App-Einstellungen. Markiere hier Hometaste sperren, und tippe auf Hometaste sperren.
  3. Apps auswählen: Tippe auf Anwendungen für Kids Place auswählen. Du siehst daraufhin die Symbole sämtlicher Apps, die auf dem Gerät installiert sind. Wähle die Apps aus, die das Kind nutzen darf. Tippe auf Fertig.
  4. Kids Place automatisch starten: Gehört das Handy deinem Kind? Dann sollte Kids Place automatisch nach jedem Einschalten starten. Öffne deshalb die App-Einstellungen, tippe die in Schritt 1 festgelegte PIN ein, markiere Autostart Kids Place, und tippe auf Ja.
  5. Kids Place verlassen: Ohne Passworteingabe kann dein Kind die geschützte Umgebung von Kids Place nicht verlassen. Das klappt nur, wenn du selbst oben auf das Tür-Symbol tippst und die PIN aus Schritt 1 eingibst.

Sicher im Internet surfen

Das Internet gehört mittlerweile so dazu, wie das Essen oder Schlafen. Jeder hat es und jeder will es. Natürlich ist beim Nachwuchs nicht anders, denn im Internet gibt es viel zu entdecken und sie wollen unbedingt alles ausprobieren. Doch nicht alle Inhalte sind für Kinderaugen bestimmt. Um das surfen für die Kleinen sicher zu machen bestehen mehrere Möglichkeiten:

Auf Apple-Geräten kann man Internetseiten mit Sex und Gewalt ganz einfach über die Systemsteuerung blockieren. Aktiviere die Einschränkungen. Anschließend kannst du unter Zulässiger Inhalt und Websites die Einstellung Jugendfreie Inhalte wählen.

In diesem Fall blockt ein Filter Internetseiten mit jugendgefährdenden Inhalten. Will ein Kind solch eine Seite öffnen, erscheint eine Warnmeldung mit der Aufforderung zur Eingabe des Einschränkung-Codes. Der Filter funktionierte bei Stichproben einwandfrei. Zusätzlich lassen sich über Website hinzufügen-Schaltflächen bestimmte Websites wahlweise freischalten oder blocken.

Käufe verhindern

Beim iPhone ist normalerweise immer die Apple-ID und Passwort nötig, um Käufe zu machen. Trotzdem gibt scheinbar Gratis-Apps mit versteckten kosten. Außerdem merkt sich das Gerät beim AppDownload das Passwort. Wenn du also gerade eine App geladen hast, merkt sich das Gerät dieses Passwort für 15 Minuten und dein Kind kann fleißig shoppen. Um das abzustellen, kannst du unter Einstellungen, Allgemein und Einschränkungen auf Zulässiger Inhalt tippen um hier auf Kennwort erforderlich zu tippen und Sofort zu wählen.

Zusätzlich kann im Bereich Erlauben die Funktionen In-App-Käufe und App-Installation generell abgeschaltet werden. Somit gelangt dein Kind bei aktivierten Einschränkungen gar nicht zum Fenster fürs Eintippen des Apple-ID-Passworts.

Bei Android lassen sich Käufe nicht grundsätzlich verhindern, die Geräte können jedoch so eingerichtet werden, dass vor einem Kauf ein Passwort erforderlich ist. Dafür muss in der App Google Play Store unter Einstellungen - Nutzersteuerung - Passwort für Käufe erforderlich. Danach kannst du auf Für alle Käufe bei Google Play auf diesem Gerät tippen und das Passwort für Ihre Google-ID eingeben.

Verantwortungsvoller Umgang mit Smartphones ist wichtig!

Mädchen spielt am Handy

Das Smartphone ist im Alltag nicht mehr wegzudenken und auch für Kinder ist es bereits fester Bestandteil im Leben, trotzdem ist es wichtig, den Kindern einen bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit dem Smartphone zu zeigen. Die Anzahl der Kinder, die ein Handy regelmäßig verwenden ist sehr hoch. In diesem Jahr hat die BLIKK Studie 2017 herausgefunden, dass die Digitalisierung nicht ohne Risiko ist, zumindest dann, wenn der Medienkonsum außer Kontrolle gerät: Die Zahlen internetabhängiger Jugendlicher und junger Erwachsener steigen rasant - mittlerweile gehen Experten von etwa 600 000 Internetabhängigen und 2,5 Millionen problematischen Nutzern in Deutschland aus.

Die wesentlichen Ergebnisse im Überblick:

  • 70 % der Kinder im Kita-Alter benutzen das Smartphone ihrer Eltern mehr als eine halbe Stunde täglich.
  • Es gibt einen Zusammenhang zwischen einer intensiven Mediennutzung und Entwicklungsstörungen der Kinder
  • Bei Kindern bis zum 6. Lebensjahr finden sich vermehrt Sprachentwicklungsstörungen sowie motorische Hyperaktivität bei denjenigen, die intensiv Medien nutzen
  • Wird eine digitale Medienkompetenz nicht frühzeitig erlernt, besteht ein erhöhtes Risiko, den Umgang mit den digitalen Medien nicht kontrollieren zu können

Alle Ergebnisse der Studie findest du hier. Mehr Informationen um das Smartphone kindersicher zu machen gibt es auf internet-abc.

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Veröffentlicht in Tipps & Tricks.

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